Atemtherapie und Atempädagogik
Im bewussten Zulassen des Atems, zu welchem wir uns schrittweise hinentwickeln, sind wir in unserer Individualität angesprochen: Ich führe die angebotene Körperbewegung achtsam aus, dadurch wird sie zu meiner ganz ureigenen Bewegung und ich bin in ihr präsent – mein mehr und mehr zugelassener Atem reagiert in seiner ganz spezifischen Weise darauf; ich fühle, was dabei seelisch in mir lebt; ich mache mir diese Wahrnehmungen bewusst und integriere sie dadurch in mein Wesen.
Atemtherapie und Atempädagogik wird in zwei Formen angewandt:
Zum einen als übungszentrierte Arbeit, wo einfache Bewegungen im Sitzen, Stehen und Liegen angeboten werden, die unsere Beschränkungen des Atemflusses allmählich beheben können. Es ist sehr hilfreich für den Prozess, wenn diese Bewegungen zu Hause wiederholt und in den Alltag übertragen werden können. Dieser Transfer in den Alltag ist uns sehr wesentlich.
Zum andern findet die Arbeit statt in Form einer Behandlung: Der/die KlientIn liegt bekleidet (möglichst nicht einengende Kleidung) auf der Liege und wird behandelt in Form von sehr differenzierten massageähnlichen Druck- und Dehngriffen. Die innere Wachheit, Achtsamkeit des/der KlientIn ist dabei wesentlich. Das Nachspüren und das Formulieren der wahrgenommenen Veränderungen im therapeutischen Gespräch sind ein wichtiger Teil der Arbeit.
Neben dem Einzel- gibt es auch das Gruppensetting («Atemgruppen»), wo übungszentriert gearbeitet wird.